Willst du oder willst du nicht? Warum es wichtig ist, NEIN zu sagen, wenn du NEIN meinst…

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„Ich bin ständig im Stress und die Arbeit wird einfach nicht weniger…“

Den Gedanken kennst du, oder? Im Stress zu sein, ist heute ja gesellschaftsfähig.
Oder andersherum: Wenn du sagst, du hast ganz viel Zeit, dann wirst du komisch angeschaut.

Hast du eigentlich auch schon mal darüber nachgedacht, dass dein Stressgefühl auch „hausgemacht“ sein könnte? Ich sage „könnte“, denn möglicherweise ist das bei dir ja anders… 😉

Die meisten meiner Kundinnen sind in irgendeiner Form permanent im Stress:

Sie klagen über zu viel Arbeit … und bürden sich gleichzeitig zu viel auf.
Sie verzetteln sich mit ihren viel zu vielen ToDos und Verpflichtungen … und fragen sich, wo die Zeit geblieben ist.
Sie sagen vorschnell JA zu Anfragen und Optionen … und sind gleichzeitig unzufrieden und überfordert.

Die Gründe sind immer unterschiedlich, sehr vielfältig und manchmal auch sehr subtil:

Es fängt bei der eigenen Klarheit an:
Denn wenn du nicht weißt, was du genau willst, lässt du dich gerne mal spontan zu irgendwas hinreißen oder überreden.

Es geht bei den ganz persönlichen Eigenschaften oder auch Glaubensüberzeugungen weiter: Hilfsbereitschaft ist was wunderbares, aber musst du ein schlechtes Gewissen haben, wenn du eine Bitte abschlägst?

Oder die Gründe liegen in der eigenen Bequemlichkeit oder der Angst vor einem Konflikt oder oder oder…

Woran immer es auch liegen mag:

Ein unbedachtes JA statt einem klaren NEIN hat Folgen!

Denn dir fehlt Zeit und die Energie für das, was du „eigentlich“ willst.
Für das, was DU willst und nicht die anderen.

Es fehlt dir Zeit für Herzenswünsche und -projekte, für die eigene Weiterentwicklung, für Menschen, die in deinem Leben wichtig sind, oder die Zeit für dich, deine Hobbys, deine Gesundheit.

Kommen dir hier Gedanken wie:
„Das ist aber schon ein bisschen egoistisch, wenn ich mich selbst in den Mittelpunkt stelle, oder nicht!?“

Ich sage: Nein, das ist nicht egoistisch.

Denn wenn es DIR wirklich gut geht, bist du entspannter und definitiv leistungsfähiger.

Du kannst auf deine Mitmenschen besser eingehen und wirst alles, was du tust, in besserer Qualität abliefern.

 

NEIN zu sagen und die eigenen Grenzen abzustecken, ist eine Grundvoraussetzung für mehr Freiräume für’s Wesentliche und mehr Gelassenheit.

Die Kunst besteht in einer ausgewogenen Balance zwischen Zusagen, die du gerne gibst, und Absagen, die dich egoistisch erscheinen lassen.

Vielleicht bist du von Herzen ein hilfsbereiter Mensch und tust anderen gerne einen Gefallen? Kein Problem, denn das schenkt dir Glücksgefühle und Energie.

Schwierig wird es, wenn die Gefälligkeiten überhandnehmen. Wenn sie als Selbstverständlichkeiten genommen werden und beginnen, dich auszulaugen. Oder wenn du es nur tust, um zu gefallen.

Übrigens…
…nicht immer ist es das Umfeld, das dich zu einem unbedachten NEIN verleiten will.
Öfter als dir bewusst ist, darfst du dich an die eigene Nase fassen und NEIN zu dir selbst sagen:

Zu schlechten Gewohnheiten wie beispielsweise zu langem Internet-Surfen, Multitasking, selbst gemachtem Freizeitstress oder zu Chaos im Büro, weil du nicht aufräumen magst.
Oder du triffst keine Entscheidungen, die notwendig wären für dein selbstbestimmtes Leben.
Es gibt unzählige Beispiele und du wirst wissen, wo deine ganz persönlichen Herausforderungen liegen.

 

Was kannst du tun, um deine Grenzen besser abzustecken?

Der clevere Weg, um öfter Nein zu sagen und deine Grenzen zu wahren, sind gute Fragen an dich selbst:

  • Willst du diese Aufgabe wirklich-wirklich übernehmen?
    Was sagt dein Bauch, was sagt dein Herz und was sagt dein Verstand dazu? Hast du Spaß daran?

  • Tut dir das, was du tust, wirklich gut und trägt es zu dem Leben bei, das du dir wünschst?

  • Bist du dabei der Mensch, der du sein willst?

  • Ist sie die Zeit „wert“, die du dafür aufwendest?
    Tut sie dir gut oder zehrt sie dich nur aus?

  • Hast du grundsätzlich Kapazitäten frei? Oder bist du sowieso schon am Limit?

  • Fühlst du dich überrumpelt? Brauchst du mehr Bedenkzeit oder Hintergrundinformationen?

  • Hast du ein schlechtes Gefühl, wenn du Nein sagst? Ist es die Angst, kritisiert oder abgelehnt zu werden? Oder ärgerst du dich über dich selbst, wenn du zusagst, obwohl du gar nicht willst?

  • Kannst du die kurz- und langfristigen Konsequenzen abschätzen?
    Was „kostet“ dich diese Aufgabe beispielsweise an Zeit, Energie oder Geld?

  • Wie kannst du freundlich und eindeutig ablehnen, ohne den anderen vor den Kopf zu stoßen?
    Wie kannst du souverän deine Meinung vertreten, ohne dich zu rechtfertigen?

  • Wirst du um etwas gebeten, weil genau DU die richtige Person dafür bist oder weil der andere es sich nur bequem machen und bei dir etwas „abladen“ will?

  • Reißt du vielleicht unbewusst immer wieder Aufgaben an dich, die gar nicht deine Baustelle sind?

Diese Fragen helfen dir, deine Grenzen zu erkennen und zu wahren.
Es geht nicht darum, alles abzulehnen und nur noch an dich selbst zu denken.

Entscheide dich BEWUSST für oder gegen eine Aufgabe, eine Verpflichtung, eine Gefälligkeit oder auch eine Gewohnheit – in vollem Bewusstsein der Konsequenzen.

 

Auf den Punkt gebracht:

Die Fähigkeit, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen ist extrem wichtig für dein gutes Leben. Sie schützt deine wertvolle Zeit und schenkt dir mehr Freiheit und Selbstbestimmung.

Ein JA zu etwas, das du nicht wirklich willst oder das dir nicht gut tut, ist gleichzeitig ein NEIN zu deinen Wünschen, Zielen und deinem Wohlbefinden.

 
Routinen Gewohnheiten Selbständigkeit Selbstorganisation
 


Zum Thema NEIN sagen und Abgrenzung, hat mich kürzlich Carolyn Litzbarski, Coach für starke Beziehungen, in ihrem
Podcast „Grenzen im Außen und Stärke von Innen“ interviewt.

Wir haben unter anderem darüber gesprochen,

  • Was Selbstorganisation für mich bedeutet und wie dieses Thema mich „gefunden“ hat

  • Warum Selbstorganisation sowohl mit den eigenen Prozessen als auch der eigenen Persönlichkeit zusammenhängt.

  • Warum Selbstorganisation immer individuell und auf die eigene Persönlichkeit ausgerichtet sein muss

  • Was denjenigen entgeht, die sich gar nicht mit ihrer Selbstorganisation beschäftigen

  • Wie Klarheit, Flow und Stress mit Abgrenzung zusammenhängen

  • Wie wichtig das eigene Bewusstsein ist, um Entscheidungen FÜR oder GEGEN etwas zu treffen

  • Warum Selbstfürsorge nichts mit Egoismus zu tun hat

 Hier kommst du zum Interview mit Carolyn.


 

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